Arbeitsgruppe Medizinische Physik
Wir Mitarbeiter der Arbeitsgruppe unterstützen Ärzte, MTRA und alle weiteren Mitarbeiter, indem wir in technischen Angelegenheiten (Untersuchungsgeräte, EDV, apparative Qualitätssicherung) für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Wir sind Ansprechpartner in allen Dingen, die den Strahlenschutz betreffen (Optimierung des Strahlenschutzes sowohl für Patienten als auch für unser Personal, Strahlenschutz bei der Abluft- und Abwasserbeseitigung, Kurse und Unterweisungen im Strahlenschutz).
Wir nehmen die Aufgaben des Medizinphysik-Experten gemäß Strahlenschutzverordnung wahr. Dazu gehört insbesondere die Festlegung eines auf den individuellen Patienten bezogenen Bestrahlungsplanes (zusammen mit dem fachkundigen Arzt) und die Berechnung der Dosis im Zielvolumen (Patientendosimetrie).
Zur Gewährleistung eines optimalen Schutzes beruflich strahlenexponierter Personen verfügt die Nuklearmedizin zudem über einen Ganzkörperzähler. Die Klinik ist eine vom Land NRW behördlich bestimmte Messstelle für die Bestimmung der Radioaktivität im Körper des Menschen („Inkorporationsmessstelle“).
Die Nuklearmedizin der Uniklinik Köln verfügt über eine moderne Geräteausstattung (sieben Gammakameras und ein Vollring PET System) der unterschiedlichsten Hersteller (Siemens, Philips, Intermedical). Bedingt durch den Neubau der Klinik in Jahre 2001 wurden auch alle Kleingeräte, wie zum Beispiel Aktivimeter oder Sondenmessplätze (ISOMEDs von MED), erneuert und auf den Stand von Wissenschaft und Technik gebracht.
Durch die Einführung eines Nuklearmedizinischen Informationssystems der Firma MEDOS sind alle Modalitäten über einen Worklistserver beziehungsweise PACS Broker (Hermes von Nuclear Diagnostics) in das Informationssystem integriert.
Durch die heterogene Geräteausstattung und die eigenverantwortliche Implementierung und Parametrierung des Informationssystems verfügt die Arbeitsgruppe Physik über fundierte Kenntnisse im Bereich HL7 und DICOM Kommunikation.
Jeder Mensch ist von Natur aus radioaktiv. So finden in jedem von uns in jeder Sekunde mehrere Tausend Zerfälle der natürlichen radioaktiven Nuklide Kalium-40 und Radon-222 statt. Um diese Radioaktivität zu messen, braucht man ein höchst empfindliches Gerät, das die natürliche Strahlung aus Erde, Atmosphäre und Kosmos abschirmt. Ein solcher Ganzkörperzähler befindet sich im Untergeschoss der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Telefon +49 221 478-4055, Elke Blaise).
Meist ist man jedoch nicht an der natürlichen Radioaktivität interessiert, sondern möchte wissen, ob im Körper einer Person andere (nicht-natürliche) radioaktive Substanzen vorhanden sind.
Das kann zum Beispiel Cäsium-137 sein, wenn man Nahrungsmittel gegessen hat, die noch aufgrund des Reaktorunfalls von Tchernobyl radioaktiv belastet sind – dies tritt in Mitteleuropa heute allerdings so gut wie nicht mehr auf.
Das können aber auch radioaktive Stoffe sein, mit denen man beruflich umgeht, wenn man zum Beispiel in einer nuklearmedizinischen Klinik arbeitet.
Solche Stoffe können eingeatmet werden (Inhalation) oder gegessen beziehungsweise verschluckt (Ingestion). In beiden Fällen sprechen wir von einer Inkorporation.
Bei den MitarbeiterInnen der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin werden regelmäßig im Ganzkörperzähler Inkorporationsmessungen durchgeführt. Als behördlich bestimmte Inkorporationsmessstelle dürfen wir aber auch die Mitarbeiter anderer Einrichtungen (Krankenhäuser, Labore, Praxen) überwachen. Das Erfordernis hierfür ist in der „Richtlinie für die Physikalische Strahlenschutzkontrolle“ festgelegt.
Zum „Tag der Offenen Tür“ in der Uniklinik ist der Ganzkörperzähler regelmäßig für die Allgemeinheit geöffnet.