Was geschieht beim PET?

Die enorme Leistungsfähigkeit von PET und die Kombination PET-CT liegt darin, mittels Tracern (Spürsubstanzen) physiologische Prozesse abzubilden. Dadurch kann man erkennen, ob bestimmte Stoffwechselvorgänge im Körper „normal“ funktionieren oder Auffälligkeiten zeigen. In der Krebsdiagnostik zeigen PET-Aufnahmen mit einem speziellen Tracer (18F-FDG) Bereiche mit hohem Zuckerstoffwechsel. Der Tracer selbst ist ein mit 18F markiertes Zuckermolekül, das sich gezielt in Zellen anreichert, die einen erhöhten Zuckerbedarf aufweisen. Das ist oftmals bei Krebszellen der Fall. Daher ist dieses Verfahren hervorragend geeignet, um gezielt mit einem markierten Zuckermolekül Krebszellen aufzufinden.

Andererseits können auf verschiedenen Zelloberflächen bestimmte Zielstrukturen (Bindungsstellen) für Tracer vorhanden sein. Daran kann ein Tracer wie beispielsweise PSMA (Prostata-spezifisches Membranantigen) andocken. Auch PSMA kann markiert werden, z.B. mit 18F oder 68Ga. Bei diesem Verfahren werden Krebszellen sichtbar gemacht, die zum Prostatakrebs gehören.

Aber nicht nur aus der Krebsdiagnostik ist PET-CT nicht wegzudenken. Bei der Alzheimer-Erkrankung, einer häufigen Form der Demenz, lagern sich Proteinmoleküle im Gehirn und in Blutgefäßen ab und bilden sogenannte Plaques. Es gibt eine Reihe von PET-Tracern, die bereits in einem frühen Stadium solche Plaques aufspüren können, wo die Demenzerkrankung noch nicht ausgebrochen ist und daher noch viel mehr Hilfe möglich ist, das Ausbrechen der Demenz zu verhindern oder zu verlangsamen.

Auch andere Zellaktivitäten können abgebildet werden, wie zum Beispiel die Zellteilungsrate oder der Abbau (Metabolismus) von Eiweißstoffen. Für jede Anwendung existieren dazu spezielle Tracer. Es ist völlig unmöglich, alle PET-Tracer und die möglichen Untersuchungen aufzuzählen. Die Anwendungen in der Krebs- und Herzdiagnostik, bei Skelettuntersuchungen und in der Neurologie usf. sind zahllos.

Die Kombination von zwei medizinischen Großgeräten – in der Fachsprache: bildgebende Modalitäten – ist eine der wichtigsten Neuerungen der letzten Jahre. Man spricht hier von multimodaler Bildgebung, ein Schwerpunkt unserer Klinik. Dabei kann man die diagnostische Information von zwei ganz unterschiedlichen Verfahren gleichzeitig nutzen.