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27.03.2018 Alzheimer-Forschung

Nuklearmediziner Dr. Bischof erhält Kurt Kaufmann-Preis

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Alzheimer

Dr. Gérard Nisal Bischof (l.u.) mit einem Teil seiner Arbeitsgruppe "Multimodale Bildgebung neuronaler Netzwerke" in der Nuklearmedizin, Foto: Uniklinik Köln
Dr. Gérard Nisal Bischof (l.u.) mit einem Teil seiner Arbeitsgruppe "Multimodale Bildgebung neuronaler Netzwerke" in der Nuklearmedizin, Foto: Uniklinik Köln

Dr. Gérard Nisal Bischof, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Köln und am Forschungszentrum Jülich, wird von der Alzheimer Forschung Initiative e.V. mit dem Kurt Kaufmann-Preis geehrt. Der Wissenschaftler erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeit zum Thema „Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Alzheimer-Krankheit“.

Frauen erkranken nicht nur aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung häufiger an der Alzheimer-Krankheit als Männer. Bislang ist aber unklar, welche Faktoren genau zu einem höheren Erkrankungsrisiko führen. „Wir vermuten, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ablagerung des Tau-Proteins geben könnte. Ablagerungen des Tau-Proteins zu sogenannten Fibrillenbündeln sind neben Plaques aus Beta-Amyloid charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit. Zudem korrelieren die Tau-Ablagerungen stark mit den klinischen Symptomen der Erkrankung“, erklärt Dr. Bischof, der in der AG Multimodale Bildgebung neuronaler Netzwerke in der Nuklearmedizin tätig ist.

Dr. Bischof wird die Daten von aktuell laufenden klinischen Studien mit Alzheimer-Patienten auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin auswerten. In den Studien wurden durch das bildgebende Verfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) besonders die Regionen im Gehirn betrachtet, in denen sich Tau typischerweise zu Fibrillen ablagert. Außerdem wird die gesamte Tau-Belastung der Patienten untersucht. In einem weiteren Schritt wird der Faktor des Bildungsgrades hinzugezogen um auch hier einen möglichen Zusammenhang zur Tau-Belastung zu erkennen. Ziel ist die Gewinnung von neuen Erkenntnissen, die zu einer geschlechtsspezifischen und damit gezielteren Alzheimer-Therapie führen könnten.

Kurt Kaufmann-Preis:

Der Namensgeber, Kurt Kaufmann, war an Alzheimer erkrankt. Seine Ehefrau Gertrud Maria Kaufmann hatte die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) in ihrem Testament bedacht, um die Alzheimer-Forschung zu unterstützen und zugleich ihres Mannes zu gedenken. Dies geschieht in Form des Kurt Kaufmann-Preises.

Die AFI ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert der Verein Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher mit Spendengeldern und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 230 Forschungsaktivitäten mit über 9,2 Millionen Euro unterstützen und rund 800.000 Ratgeber und Broschüren verteilen.

AG Multimodale Bildgebung neuronaler Netzwerke

Alzheimer Forschung Initiative e.V.