Ganzkörperzähler & Inkorporationsmessstelle

Jeder Mensch ist von Natur aus radioaktiv. So finden in jedem von uns in jeder Sekunde mehrere Tausend Zerfälle der natürlichen radioaktiven Nuklide Kalium-40 und Radon-222 statt. Um diese Radioaktivität zu messen, braucht man ein höchst empfindliches Gerät, das die natürliche Strahlung aus Erde, Atmosphäre und Kosmos abschirmt. Ein solcher Ganzkörperzähler befindet sich im Untergeschoss der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin (Telefon +49 221 478-4055, Elke Blaise).

Meist ist man jedoch nicht an der natürlichen Radioaktivität interessiert, sondern möchte wissen, ob im Körper einer Person andere (nicht-natürliche) radioaktive Substanzen vorhanden sind.

Das kann zum Beispiel Cäsium-137 sein, wenn man Nahrungsmittel gegessen hat, die noch aufgrund des Reaktorunfalls von Tchernobyl radioaktiv belastet sind – dies tritt in Mitteleuropa heute allerdings so gut wie nicht mehr auf.

Das können aber auch radioaktive Stoffe sein, mit denen man beruflich umgeht, wenn man zum Beispiel in einer nuklearmedizinischen Klinik arbeitet.

Solche Stoffe können eingeatmet werden (Inhalation) oder gegessen beziehungsweise verschluckt (Ingestion). In beiden Fällen sprechen wir von einer Inkorporation.

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin werden regelmäßig im Ganzkörperzähler Inkorporationsmessungen durchgeführt. Als behördlich bestimmte Inkorporationsmessstelle dürfen wir aber auch die Mitarbeiter anderer Einrichtungen (Krankenhäuser, Labore, Praxen) überwachen. Das Erfordernis hierfür ist in der „Richtlinie für die Physikalische Strahlenschutzkontrolle“ festgelegt.

Zum „Tag der Offenen Tür“ in der Uniklinik ist der Ganzkörperzähler regelmäßig für die Allgemeinheit geöffnet.